Stimmstörungen

Was sind Stimmstörungen?

Als Stimmstörung (Dysphonie) wird die Störung des Stimmklangs bezeichnet. Störungen des Stimmklanges treten häufig auf: im Rahmen leichter Infektionserkrankungen oder nach starker Stimmbelastung, etwa lautem Sprechen oder Singen. Meist gehen diese Symptome mit dem Abklingen des Infektes bzw. nach Stimmschonung wieder ganz von allein zurück. Sollte eine Heiserkeit aber länger als drei Wochen anhalten und nicht durch einen Infekt oder eine andere Erkrankung zu erklären sein, ist es angeraten, sich einer Untersuchung durch einen Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie oder einen HNO-Arzt zu unterziehen.

Welche Symptome sind typisch für die Stimmstörungen?

Die häufigste Veränderung des Stimmklanges ist die Heiserkeit, die oft von Schmerzen, einem Kloßgefühl und einer Beeinträchtigung der stimmlichen Leistungsfähigkeit begleitet ist. Manchmal ändert sich die Stimmqualität auch im Laufe des Tages oder in Abhängigkeit von der stimmlichen und psychischen Belastung. Die Stimme kann auch sehr leise und tonlos werden. Töne können dann nur unter großer Anstrengung produziert werden.

Wodurch werden Stimmstörungen verursacht?

Stimmstörungen können organische, hormonelle, funktionelle, aber auch psychische Ursachen haben. Auch bei neurologischen Erkrankungen können Stimmstörungen als Symptom auftreten.

1. Psychogene Dysphonie
Psychogene Stimmstörungen sind eine Sonderform der funktionellen Stimmstörungen. Bei der Entstehung spielen vor allem seelische Belastungen sowie akuter oder chronischer Stress eine wesentliche Rolle. Eine solche psychosomatische Erkrankung kann zur vollständigen Stimmlosigkeit führen.

Man unterscheidet daher die psychogene Dysphonie von der psychogenen Aphonie:

Die psychogene Dysphonie zeigt sich in einer starken Heiserkeit und Rauigkeit des Stimmklanges. Auslöser sind in der Regel länger anhaltende Belastungsfaktoren. Die psychogene Aphonie ist eine plötzlich eintretende Stimmlosigkeit, bei der der Patient nur noch tonlos flüstern kann. Auslöser sind meist akute psychische Belastungssituationen. Die Behandlung einer psychogenen Stimmstörung sollte nach ihrem Auftreten baldmöglichst beginnen. Welche Methoden angewendet werden und zum Erfolg führen, richtet sich nach dem Ausmaß und der Komplexität der Störung. Das Spektrum reicht von der Bewusstmachung möglicher Zusammenhänge über Stimmübungen bis hin zur Überweisung in eine Psychotherapie.

2.Funktionelle Dysphonie
Funktionelle Dysphonien sind Erkrankungen der Stimme, bei denen der Stimmklang vorwiegend heiser ist und die stimmliche Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Sehr häufig werden diese Stimmstörungen auch von Missempfindungen im Kehlkopfbereich und von Räusperzwang begleitet.
Diesen Erkrankungen liegt eine Störung der Feinregulation der Muskelspannung bei der Stimmgebung zugrunde, also keine krankhafte Veränderung des Stimmorgans. Die Form der muskulären Überspannung wird als hyperfunktionelle Dysphonie bezeichnet, die der muskulären Unterspannung als hypofunktionelle Dysphonie. Beide Störungsbilder sind selten in ihrer reinen Ausprägung zu beobachten. Meistens handelt es sich um Mischformen.
Da der Stimmklang durch anlagebedingte (konstitutionelle), gewohnheitsbedingte (habituelle), psychische und auch berufliche Ursachen nicht unerheblich beeinflusst wird, geht man bei der funktionellen Dysphonie von multifaktoriellen Ursachen aus. Eine Betrachtungsweise, die sich ausschließlich auf das Stimmorgan konzentriert, kann diesen komplexen und individuell unterschiedlichen Zusammenhängen nicht gerecht werden.

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